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Prof. Dr. Barbara Fruth, Retten Bonobos den Regenwald im Kongo?

19. Dezember 2023 19:00 - 21:00

Die Demokratische Republik Kongo ist mit einer Fläche von über 2,3 Mio. km² das drittgrößte Land des afrikanischen Kontinents. Über 1/3 der immensen Landesfläche sind von tropischem Regenwald, nach dem Amazonas dem zweitgrößten unserer Erde, bedeckt. Trotz dieser Dimensionen, trotz ihrer schweren Zugänglichkeit, sind die Wälder und ihre Bewohner gefährdet. Der Bonobo (Pan paniscus) ist eine der drei afrikanischen Menschenaffenarten, die in diesen Wäldern beheimatet sind.

Der Vortrag wird das LuiKotale Bonobo-Projekt (LKBP), das seit 2002 unter dem Schirm der Max-Planck-Gesellschaft in der Pufferzone des Salonga-Nationalparks forscht, vorstellen. Es ist eine der wenigen Initiativen weltweit, die sich zum Ziel gesetzt haben, das Verhalten und die Ökologie von Bonobos in freier Wildbahn zu untersuchen. Dabei wird sowohl die Rolle der Bonobos im Ökosystem beleuchtet, als auch ihr außergewöhnliches Sozialsystem, in dem Weibchen kooperieren, die Männchen dominieren und letztere lebenslange Beziehungen zu ihren Müttern pflegen. Im Gegensatz zu ihren nächsten Verwandten, den Schimpansen (P. troglodytes) scheint physische Aggression schwach ausgeprägt, was auf die engen sozialen Bande zurückgeführt wird.

Das Projekt, das auch die Nutzung der lokalen Fauna und Flora durch die lokale Bevölkerung untersucht, bemüht sich um Lösungsansätze, den Menschen langfristig als Teil des Ökosystems zu integrieren. Allerdings stellen die Jagd und der Verlust des Lebensraums durch Brandrodung eine ernsthafte Bedrohung für das Überleben der Bonobos dar. Um die Bonobo-Populationen in freier Wildbahn zu schützen, engagiert sich das Projekt in den Dörfern rund um das Untersuchungsgebiet. Kann es mit Hilfe einer Kombination aus Forschung und Schutzmaßnahmen gelingen, dem Miteinander von Mensch und (Wild)tier eine Zukunft zu geben? Gibt es Möglichkeiten, den natürlichen Lebensraum der Bonobos zu schützen, das Verschwinden natürlicher Ressourcen aufzuhalten und damit schlussendlich auch zum Wohlergehen traditioneller Gesellschaften beizutragen?

Prof. Dr. Barbara Fruth studierte Biologie mit den Schwerpunkten Zoologie, Ethologie, Ökologie und Botanik an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Nach mehreren PostDocs in Deutschland und den USA leitete sie ein vom BMBF gefördertes Langzeitprojekt am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie. Sie habilitierte sich 2014 an der LMU und arbeitete dort als Privatdozentin, bis sie 2016 einem Ruf an die Liverpool John Moores University (LJMU), UK, folgte. 2021 kehrte sie als Leiterin der Forschungsgruppe „Bonobo Behavioral Ecology“ an das Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz zurück. Sie ist weiterhin als Gastprofessorin an der LJMU und am „Centre for Research and Conservation der Royal Zoological Society of Antwerp“ (CRC/KMDA), Belgien, tätig. Zusammen mit ihrem Mann, Dr. Gottfried Hohmann, erforscht sie seit über 30 Jahren Bonobos in der DR Kongo. Im Jahr 2001 gründeten sie das LuiKotale Bonobo Projekt, im Jahr 2011 den Verein „Bonobo Alive e.V.“, dessen Vorsitzende Barbara Fruth bis heute ist.

Details

Datum:
19. Dezember 2023
Zeit:
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort

Haus Erholung
Johann-Peter-Bölling-Platz 1
Mönchengladbach, 41061 Deutschland
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