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Prof. Dr. Marianne Bechhaus-Gerst, Rheinischer Kolonialismus? – Eine Spurensuche zwischen Metropole und Provinz

Di. 26. März 19:00 - 21:00

Das Thema der regionalen Verortung von Kolonialismus ist seit einiger Zeit in der historischen Forschung angekommen. Ein Bundesland oder dessen Teilregionen  in den Blick zu nehmen, ist überhaupt erst möglich, weil in den letzten 15 Jahren verschiedene stadtbezogene Initiativen oder einzelne Historiker*innen kolonialgeschichtliche Erkenntnisse erarbeitet haben, so z.B. in Köln, Düsseldorf, Aachen, Bielefeld, Dortmund, Essen und Hagen.

Lassen sich auf dieser Grundlage erste Antworten geben auf die Fragen: Gab es einen „rheinischen Kolonialismus“? Gibt es mit Blick auf die koloniale Vergangenheit für das Rheinland Spezifisches zu berichten?

Das Rheinland war ein Zentrum der Industrialisierung und des wachsenden Handels, das sich spätestens ab dem 19. Jahrhundert zunehmend global vernetzte. Daraus ergab sich ein wachsendes Interesse an eigenen Kolonialgebieten bei Industrie und Handel. Gerade aber die globalen Wirtschaftsbeziehungen und -interessen erscheinen charakteristisch für die im 19. Jahrhundert aufstrebende Industrieregion Rheinland mit ihrem wachsenden Bedarf an Rohstoffen und Absatzmärkten. Von diesen Rohstoffen abhängige Produkte wurden erschwinglicher auch für die sogenannten Normalbürger – zu erwähnen wäre hier die breite Palette an sogenannten Kolonialwaren – und ebneten z.B. den Weg in eine autofahrende Moderne.

Der Vortrag nimmt die kolonialen Spuren in größeren und kleineren Städten des Rheinlands auf und geht dabei speziell auf die koloniale Vergangenheit der Städte Mönchengladbach und Rheydt ein, die im Zentrum eines aktuellen Forschungsprojekts der Vortragenden steht.

Prof. Dr. Marianne Bechhaus-Gerst, geboren und aufgewachsen in Mönchengladbach, ist Afrikanistin, Historikerin und Kulturwissenschaftlerin. Sie forscht und schreibt zur Geschichte von Menschen afrikanischer Herkunft in Deutschland, zur deutschen Kolonialgeschichte, zum Kolonialismus im Rheinland und zur deutsch-afrikanischen Begegnungsgeschichte. Als Kuratorin hat sie Ausstellungen zur kolonialen Vergangenheit Kölns und Aachens, zu Klischees und Vorurteilen in der deutschen Gesellschaft und zu Konstruktionen von Afrika in der Alltagskultur eingerichtet.

Sie ist die Initiatorin und Vorsitzende von „Köln Postkolonial – ein lokalhistorisches Projekt der Erinnerungsarbeit“. Seit vielen Jahren ist sie im Bereich Interkulturelle Kommunikation und Bildung, als Anti-Rassismus-Trainerin und Critical Whiteness-Coach tätig.

Zu ihren letzten Publikationen gehört der mit Joachim Zeller herausgegebene Sammelband „Deutschland Postkolonial?“ sowie der gerade erschienene mit Stefanie Michels und Fabian Fechner herausgegebene Sammelband „Nordrhein-Westfalen und der Imperialismus“.

Details

Datum:
Di. 26. März
Zeit:
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort

Haus Erholung
Johann-Peter-Bölling-Platz 1
Mönchengladbach, 41061 Deutschland
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