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Prof. Dr. Martin Wenke, Postwachstum – oder nach uns die Sintflut?

14. November 2023 19:00 - 21:00

„De-Growth ist ein Irrweg“, so schreiben die Autoren Bernau/Freidel am 23.03.23 in der FAZ, und weiter: „…Verzicht könnte dem Klima sogar schaden“.

Ist das wirklich so?

Wirtschaftswachstum, traditionell gemessen mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP), ist die wichtigste Zielgröße wirtschaftspolitischen Handelns und wird nach wie vor auch als Indikator für den Wohlstand einer Nation interpretiert. Mit den „Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome (1972) und den Neufassungen 1992 und 2002 wurden nach dem damaligen Erkenntnisstand zunächst Argumente dafür geliefert, dass das BIP-Wachstum durch die Verknappung von Energie und anderen natürlichen, nicht erneuerbaren Ressourcen begrenzt sei. Mit dem durch menschliche Produktions- und Konsumaktivitäten verursachten Klimawandel liegen nun weitere Argumente dafür vor, dass die hiermit verbundenen Schadstoffemissionen die planetaren Grenzen der Aufnahmefähigkeit der natürlichen Umwelt schon seit geraumer Zeit übersteigen und deshalb das BIP-Wachstum begrenzt werden müsse.

Der Vortrag wird zunächst kurz die Grenzen des Sozialprodukts selbst nicht nur als Wohlstandsindikator, sondern auch als ursprüngliche Messgröße für ökonomisches Wachstum aufzeigen. Danach werden vor dem Hintergrund der erwähnten planetaren Grenzen exemplarisch drei unterschiedliche Ausprägungen der sogenannten Postwachstumsansätze erläutert. Zunächst wird die Postwachstumsökonomie eines Wachstumsverzichts (No-Growth) vorgestellt, danach die Argumente für die Forderung eines absoluten Rückgangs ökonomischer Aktivitäten (De-Growth) diskutiert und schließlich die Strategie einer Entkoppelung ökonomischen Wachstums von Ressourcenverbrauch und Emissionen (Green-Growth) erläutert.

Die Frage nach dem oben erwähnten Irrweg sollte sich jede(r) Teilnehmende nach einer sicherlich lebhaften Diskussion selbst beantworten.

Prof. Dr. Martin Wenke (Jg. 1960) studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung von 1982 -1988 Volkswirtschaftslehre an der Universität Essen mit den Schwerpunkten Internationale Wirtschaftsbeziehungen und Ökonometrie/Statistik. Danach arbeitete er sechs Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter am RWI Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen zu den Themenbereichen Internationale Standortanalysen, Konjunkturforschung und Strukturanalysen. Die wissenschaftliche Begleitung der Neuausrichtung der Umweltpolitik des damaligen Umweltministers Töpfer führte ihn zu seinem Dissertationsthema „Konsumstruktur, Umweltbewusstsein und Umweltpolitik“, die Promotion hierzu erfolgte 1995 an der Ruhr-Universität Bochum. Nach einem Ruf an die neugegründete Fachhochschule Gelsenkirchen (Lehrgebiet Wirtschaftsmathematik und Statistik) kam er 1997 zur Hochschule Niederrhein. Seitdem lehrt und forscht er im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften zu den Themen Makroökonomie und Internationale Ökonomie, Umweltökonomie sowie Wirtschaftsethik/CSR. Prof. Wenke war drei Jahre Prodekan und sieben Jahre Dekan an seinem Fachbereich. Derzeit ist er Koordinator des englischsprachigen Masterstudiengangs International Management und Mitglied im NIERS Niederrhein Institut für Regional und Strukturforschung sowie im Kompetenzzentrum EthNa Ethik und Nachhaltigkeit der Hochschule Niederrhein.

Details

Datum:
14. November 2023
Zeit:
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort

Haus Erholung
Johann-Peter-Bölling-Platz 1
Mönchengladbach, 41061 Deutschland
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