Wissenschaftlicher Verein in Mönchengladbach: Tierisches und Skandalöses

Mönchengladbach: Programm des Wissenschaftlichen Vereins

Foto: Kirsten Bohlig

Hochinteressante Referenten mit brisanten Themen stellt der Wissenschaftliche Verein in seinem Programm 2018/2019 vor.

Von Inge Schnettler

Wer hätte das gedacht? Auch im Tierreich gibt es Alkohol- und Drogenmissbrauch. Davon weiß der Biologe Mario Ludwig zu berichten. Am Dienstag, 6. November, spricht er auf Einladung des Wissenschaftlichen Vereins im Haus Erholung. In seinem Vortrag wird er berichten, dass englische Igel ein ausgemachtes Alkoholproblem haben, Amseln besonders trinkfest sind, Mäuse unter Alkoholeinfluss untreu werden und Meerkatzen gerne Cocktails klauen. Auch, dass Rentiere auf bewusstseinserweiternde Substanzen stehen, während Delfine kiffen und Kängurus dem Opium verfallen sind. „Das wird ein amüsanter Abend“; sagt der Vorsitzende des Vereins, Ludolf Kolsdorf.

Bevor Mario Ludwig das Publikum tierisch unterhält, wird am Dienstag, 9. Oktober, der Professor für Wirtschaftsinformatik Jürgen Karla Potentiale der Blockchain-Technologie vorstellen. Blockchain ist ein geteilt genutztes, nicht veränderbares Journal für die Aufzeichnung des Verlaufs von – insbesondere wirtschaftlichen – Transaktionen.

Was wären wir ohne die Achtundsechziger? Auch ein halbes Jahrhundert nach jenem ereignisreichen Jahr wird diese Frage kontrovers diskutiert. Wolfgang Kraushaar, geboren 1948, hat die Zeit erlebt und wurde zu ihrem Chronisten. Am Dienstag, 20. November, spricht der Politikwissenschaftler im Haus Erholung.

Kriege vom Typus „Dreißigjähriger Krieg“ unterscheiden sich von klassischen Staatenkriegen nicht nur durch ihre lange Dauer, sondern auch darin, dass in ihnen Staatenkrieg und Bürgerkrieg, äußerer und innerer Krieg zusammenfließen. Das ist die These von Wolfgang Kraushaar. Der Politikwissenschaftler wird am Dienstag, 4. Dezember, die Frage erörtern: Was können wir aus einer sorgfältigen Beschäftigung mit der Zeit von 1618-1648 für Gegenwart und Zukunft lernen?

Am 18. Dezember ist der Soziologe Jonathan Harth Gast des Wissenschaftlichen Vereins. Virtuelle Realitäten sind sein Thema. Er fragt: Was ist das Besondere an Virtual-Reality-Technologien, und in welcher Weise könnte man diese Technik dafür nutzen, das gewohnte „Koordinatensystem“ von Wirklichkeit zu verändern.

Unter dem Titel „Die vergewaltigte Marquise von O“ untersucht Dieter Liewerscheidt am 15. Januar 2019 Kleists berühmte Novelle hinsichtlich der heftigen Diskussionen, die diese entfachte.

„Wir fanden, es ist an der Zeit, etwas über Stephen Hawking zu erfahren“, sagt Ludolf Kolsdorf. In Hans-Joachim Blome fand der Wissenschaftliche Verein den geeigneten Referenten. Der Astrophysiker würdigt in seinem Vortrag am 29. Januar 2019 Leben und Werk des Jahrhundert-Wissenschaftlers.

Bodo Assert geht am 26. Februar 2019 der Frage nach „Wie anders denken Chinesen?“ Am 12. März 2019 geht es um die Mobilität der Zukunft. Gereon Uerz fragt: „Fährst du noch oder lebst du schon?“ Und am 26. März 2019 spricht Karl Porzelt über den Iran einst und jetzt.

Die Veranstaltungen finden jeweils dienstags ab 19 Uhr im Haus Erholung, Johann-Peter-Bölling-Platz 1, statt. Auch Nichtmitglieder sind willkommen.

Quelle: RP
(Hinweis unserer Homepage-Redaktion: In den Bericht hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen – im Hinblick auf den Vortrag vom 4.12.2018 lautet der Name des Referenten Herfried Münkler.)