Die Hexenverfolgungen der Frühen Neuzeit in Mitteleuropa sind ein facettenreiches Arbeitsfeld historischer Forschung, insbesondere als ein Gegenstand der historischen Konflikt-, Gewalt- und Kriminalitätsforschung. Ihre geschichtswissenschaftliche Deutung und Einordnung erfordert ein Studium der Ideen- und Wissenschaftsgeschichte, der Territorial- und Verwaltungsgeschichte, der Religions- und Kirchengeschichte im konfessionellen Zeitalter, der Rechts- und Sozialgeschichte, der historischen Anthropologie, der historischen Klimaforschung, der Literatur- und Medizingeschichte. Gegenstand des Vortrags ist mithin ein ebenso komplexes wie ertragreiches Feld geschichtswissenschaftlichen Arbeitens, bei dessen Vorstellung sich der Referent auf ein regionales Beispiel konzentriert: auf die Zauberei- und Hexenverfolgungen des 16., 17. und frühen 18. Jahrhunderts im Kurfürstentum Köln, dessen Territorium (Rheinisches Erzstift, Herzogtum Westfalen, Vest Recklinghausen) sich über Teile des Rheinlands, Westfalens und des Ruhrgebiets erstreckte. Die lange Konjunktur, die Hexenproben in diesem Territorium entfalteten, insbesondere die Kaltwasserprobe und die Nadel- oder Stigmaprobe, bietet Gelegenheit, Erkenntnispotentiale einer interdisziplinären Hexenforschung auszuloten.
Der Historiker Dr. Peter Arnold Heuser arbeitet aktuell als Research Associate am interdisziplinären Forschungszentrum Centre for the Classical Tradition (CCT) der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Seit April 2022 ist er zudem ordentliches Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen. Zu seinen Publikationsschwerpunkten zählen die historische Friedens-, Konflikt-, Gewalt- und Kriminalitätsforschung ebenso wie die Humanismusforschung, die Kirchengeschichte und Konfessionalisierungsforschung sowie die Bildungs-, Wissenschafts- und Universitätsgeschichte. In zahlreichen Veröffentlichungen, darunter in der „Westfälischen Zeitschrift“ oder in den „Rheinischen Vierteljahrsblättern“, hat er die kurkölnischen Hexenprozesse in der Frühen Neuzeit eingehend unter die Lupe genommen. Informationen zum Lebenslauf finden sich unter https://www.paheuser.de/Curriculum-vitae-Lehre, das Publikationsverzeichnis unter https://www.paheuser.de/Publikationen.
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