Vortrag beim Wissenschaftlichen Verein
Martin Kessler baute einen spannenden Bogen der Entwicklung der Zeitungen
Mönchengladbach · Der Wissenschaftliche Verein startet jetzt seine Vortragsreihe nach der Sommerpause. Martin Kessler spannte den Bogen weit, auch einen Kommentar zur AfD gab er ab.
Mit dem Ende des Sommers startet der Wissenschaftliche Verein seine neue Vortragsreihe. „Klein aber fein“ so beschreibt Sven Witteck, Vorstandssprecher der Gladbacher Bank den Verein bei seiner Begrüßung.
Ein Punkt war der zeitgemäße Journalismus und wie seriös dieser in Zeiten von Internet und sozialen Medien ist. Kessler begann mit der Definition des Berufsbildes. Was für ihn einen guten Journalisten ausmacht, wie er vorgehen sollte, welche Voraussetzungen er mitbringen und wo er Verantwortung übernehmen muss. Er schildert den Aufbau eines Artikels von der ansprechenden Überschrift, über den neugierig machenden Vorspann bis zum eigentlichen Bericht, der klar sein soll. Dabei, so sein Credo an junge Kollegen: „Nichts ist so spannend, wie die Wahrheit“. Zum Thema AfD meinte Kessler: „Natürlich setzen wir uns mit deren Inhalten auseinander, doch da ist differenzierter Journalismus notwendig. Letztlich wollen die auch nur in die Zeitung.“
Eine Definition des Berufsbildes gibt es nicht, eigentlich kann sich jeder so nennen, und das spiegelt sich in den sozialen Medien wider. Laut Artikel 5 des Grundgesetzes hat jeder das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten. Das Internet sei ein Problem für die Tageszeitungen – weniger Abonnenten, ein stagnierender Einzelverkauf und weniger Anzeigen bestimmen die finanzielle Seite. Das Internet gehöre heute zum Alltag und sei für die meisten Menschen fester Bestandteil ihres Medienrepertoires. Trotzdem seien, so Kessler, seriöse Medien in Zeiten der Angriffe auf die Demokratie wichtig. Es wächst auch für die Tageszeitungen die Zahl der Digital-Abos, sie könnten ein Schlüssel zum Erfolg sein.
(fju)