Der Diplomingenieur weiß in mehrfacher Hinsicht, wovon er spricht. Zum einem hat er die Raumfahrtmissionen der deutschen Astronauten begleitet, zum anderen beschäftigt er sich schon seit Jahren mit der Raumfahrt und den damit verbundenen Problemen, wobei er zunächst den Mond als einziges realistischen Ziel der bemannten Raumfahrt ausgemacht hat. Ein Problem kann dank der DLR, dem größten Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt in Europa, in Köln angepackt werden.
Seit kurzem verfügt das Zentrum über eine Halle, in der auf 700 Quadratmetern die Mondoberfläche ziemlich genau simuliert werden kann. Die gewaltigen Temperaturunterschiede auf dem Mond von minus 120 bis plus 150 Grad können ebenso dargestellt werden wie die Lichtverhältnisse und die lebensfeindliche Umgebung. Bestens in der Mondsimulationsanlage trainiert könnten Astronauten zum Mond fliegen. Bemannte Missionen sind in den nächsten Jahren von den USA und China geplant, parallel zu den unbemannten Landemanövern, bei denen auch Russland, Japan und Indien mitwirken.
Für Schmid machen die Mondmissionen durchaus Sinn. So können dort Experimente durchgeführt werden, die auf der Erde nicht machbar sind und es werden Erfahrungen in der Fundamental- und Quantenphysik gewonnen. Ein Vorteil: „Der Mond ist in wenigen Tagen erreichbar.“ Zudem gibt es dort nutzbare Rohstoffe wie etwa Titanoxyd und wahrscheinlich sogar Wasser, wie bei chinesischen Missionen herausgefunden wurde. Für Schmidt ist der Mond „unser Vorgarten zum Weltall“. Er kann sich durchaus vorstellen, dass Missionen, etwa zum Mars, vom Mond aus ihren Start nehmen. Dabei könnten Raumschiffe mit nuklearen Antrieben Sinn machen.
Schmid berichtete davon, dass Astronauten zwar wieder auf dem Mond landen sollen, den Trabanten aber vornehmlich als Testumgebung oder als Lagerstätte von Rohstoffen wahrnehmen werden. Auch könnte es dort stationäre Unterkünfte für einen längerfristigen Aufenthalt geben. Eine andere Möglichkeit ist eine Raumstation, die um den Mond kreist ähnlich der ISS, die sich um die Erde bewegt. Daran werde in mehreren Staaten gearbeitet. Der Weg zum Mars führt für Schmidt über den Mond. Ob der Weg durch private Unternehmen besser erreicht wird als durch Staaten, sieht er allerdings skeptisch.